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DNA-Abnahmen in Berlin

19.3.2020

Am 27.02.2020 wurde in Berlin zwei Personen im Auftrag der
Staatsanwaltschaft Berlin durch das BKA und Mitarbeiter*innen des LKA Berlin die DNA abgenommen. In beiden Fällen lag ein Beschluss des Amtsgerichts Tiergarten vom November 2019 vor. Bei einer der beiden Personen fand zudem eine ED-Behandlung statt. Aufgegriffen bzw. abgepasst wurden beide Personen etwa zeitgleich, die eine direkt nach der Landung am Flughafen, die andere wurde an ihrem Arbeitsplatz eingesackt.

Begründet wird die DNA-Abnahme mit dem Vorwurf der Brandstiftung an Autos der Deutschen Bahn im Jahr 2010.
Die Bullen halten sich an jedem noch so kleinen Strohhalm (DNA-Spur) fest und ermitteln über Jahrzehnte hinweg. Uns sollte das nicht verwundern, kennen wir dies doch auch von verschiedenen anderen Repressionsfällen. Erwähnenswert finden wir es dennoch… Fingerabdrücke und Fotos sind staatlichen Behörden schon lange nicht mehr genug, der Datensammelwahn bezieht sich immer mehr auch auf die DNA. Ob bei Kapitalverbrechen wie Mord oder auch bei einfachen Einbrüchen, Diebstählen, Grafitti sprühen, Plakate kleben, an Fensterscheiben spucken, bei unerlaubten Grenzübertritten, bei jeder sich bietenden Gelegenheit werden DNA-Abnahmen angesetzt und oftmals auch durchgeführt. Nicht nur die Datenbanken des BKA werden dadurch immer voller, europaweit wird die Vernetzung der DNA-Datenbanken immer weiter voran getrieben. Gegen den Angriff auf unsere Selbstbestimmung setzen wir unsere Solidarität und die Verweigerung jeglicherKooperation mit Behörden und Justiz.

Anna und Arthur haltens Maul!

Ein Lesetipp zum Thema: „Der Polizeiliche Zugriff aus DNA-Daten – Strategien der Gegenwehr“ bei gen-ethisches-netzwerk.de